Sonntag, 26. Januar 2014

Schnee, Interview, Praktikumssuche


Schnee legt die Ostküste lahm. Ja, irgendwie schaffen es 10 cm Schnee eine gesamte Stadt lahm zu legen. Da die Uni nicht verklagt werden möchte sollte sich ein Student auf dem Weg zur Uni das Steißbein brechen, wird ganz einfach mal die gesamte Uni geschlossen. Die einzige Art wie man auf so einen schweren Schlag (Uni-Ausfall) reagieren kann ist es mit seiner Berkshire-Connection – Berkshire ist das Studentenwohnheim – ein Pancakefrühstück zu veranstalten. Dabei habe ich dann auch einen der wenigen Deutschen an der AU kennengelernt – Klaus, schrecklicher Akzent. Der restliche Dienstag wurde mit Lesen und Lernen verbracht, denn Mittwoch sollte die Einleitung zum ersten Paper fertig werden. Abends wurde dann zu Viert ein spontaner Spaziergang über den Campus mit anschließender Schneeballschlacht unternommen. Sehr fein.


Trine (l) und Thomas (r) kurz bevor die Schneeballschlacht ausbrach.
Keine Toten, nur ein Schneemann musste daran glauben.

Mittwoch war eigentlich voll gepackt mit Gastrednern und einem Writing Workshop in dem wir unsere Paper besprechen. Anstatt aber die geplanten 5 Stunden auf dem Campus zu verbringen gab es nur 45 Minuten mit unserem Professor, denn alle Gastredner hingen in Washingtons Vororten fest. Der Winterdienst in den USA umfasst wohl so einige Seitenstraßen nicht, so dass man außerhalb der großen Städten durchaus mal ohne Streufahrzeuge und geräumte Straßen auskommen muss. Noch ein freier Tag, damit muss man Leben. Die Zeit wurde genutzt, um sich auf das Vorstellungsgespräch am Donnerstag vorzubereiten. Vorstellungsgespräche sind ja bekanntlich meine Schwäche.

Nicht weit vom White House hat das Woodrow Wilson International Center for Scholars seinen Sitz
Donnerstag früh mal wieder in Schale geworfen, so gut gekleidet bin ich sonst nie. An das beinahe-tägliche Rasieren kann ich mich auch nicht so recht gewöhnen. Mein Termin ist um 13:30 Uhr, da ich mit deutscher Pünktlichkeit glänzen will bin ich bereits eine halbe Stunde früher da, vertreibe mir aber bei einem Kaffee die Zeit, zu früh sein ist auch nicht unbedingt eine Tugend. Verabredet sind wir im Sitzbereich vor der institutseigenen Bibliothek. Um in das Gebäude zu kommen ist wie fast überall in DC Sicherheitscheck angesagt. Im siebten Stock mache ich es mir in besagtem Sitzbereich bequem, mein potenzieller Boss kommt etwas zu spät. Es sei ihm verziehen, aufgrund seiner kürzlich durchgestandenen Hüftgelenks-OP ist es erstaunlich, dass er sich überhaupt die Mühe macht mich persönlich zu treffen. "Are you Michael?" krächzt er als er mich sieht. Mit inzwischen 70 Jahren ist Mr. James Reston Jr. auch nicht mehr der Jüngste. Aber einen wachen Geist besitzt er definitiv. Er erzählt mir kurz von seinem Projekt – einer Luther-Biografie, die sich vor allem auf die Zeit auf der Wartburg und danach konzentriert – und was ihn dazu gebracht hat dieses Buch zu schreiben. Wir unterhalten uns kurz und knapp über meine Erfahrungen mit Recherche und Übersetzungen (das Praktikum beim Verlag bringt mir Pluspunkte), vor allem erläutert er mir was meine Aufgaben wären, sollte ich sein Praktikant werden. Er benötigt jemand, der für ihn auf deutsch recherchieren kann – er selbst spricht nur das wenig deutsch was von seinem Studium in Deutschland vor dem Mauerbau übrig geblieben ist – und ihm dann die Ergebnisse der Recherche in Memos präsentiert. Es bietet sich außerdem die Möglichkeit die Arbeit eines anerkannten Autors – der Bücher über Watergate, den Vietnam Krieg, das JFK Attentat und Galileo Galilei geschrieben hat – vor Veröffentlichung zu lesen und ihm anschließend doch tatsächlich ein Feedback zu geben. Wow, das schüchtert mich dann fast schon ein wenig ein.

"So how does that sound?"
"Fantastic!" – ist alles was mir dazu einfiel.

Donnerstag Abend habe ich dann eine Email von der Frau erhalten mit der ich auf dem Praktikumsbasar gesprochen hatte. "We have to interview one more prospective intern, we will get back to you as soon as possible." FUUUUUUCK, ich dachte ich hätte den Job schon so gut wie in der Tasche. Verdammt, verdammt, verdammt. Das klingt nicht gut. Freitags dann eine Email von Mr. Reston selbst: "OK Michael, we're all set!" YEAH!!! Geschafft. Ich sag euch nach diesem Semester kann sich mein Lebenslauf richtig sehen lassen. (Ich habe aus Gründen der Diskretion kein Foto von ihm selbst angehängt. Das kann sich aber jeder leicht durch googlen selbst besorgen)

Dieses schöne Bild von eurem geliebten Erzähler möchte ich euch nicht vorenthalten. Aufgenommen wurde es im Flur vor unserem Apartment am Samstagnachmittag von meinem geschätzten Roommate Thomas.

Während ein erlösendes Päckchen mit Schokolade aus Deutschland noch unterwegs ist – der Postweg braucht seine Zeit – hat meine gewiefte Schwester die Kreditkarte gezückt und mich per Amazon Prime mit einer ersten Notration versorgt. Milka (10 Tafeln) und KINDER Riegel (etwas unter einem Kilo) mit denen ich die nächste Woche (ja, Singular!!!) ganz gut überstehen sollte. Wenn nun noch Irinas Päckchen mit weiteren Leckereien ankommt bin ich endgültig der Chocolate-King. Wenn ich nicht schon Freunde gefunden hätte könnte ich mir nun spätestens welche kaufen. Eine weitere Steigerung der Lebensqualität wurde mit deutschem Erfindergeist (Firma BRITA) und mexikanischer Handwerkskunst (Made in Mexico) bewerkstelligt. Die schlechte Leitungswasserqualität in den USA ist ja kein Geheimnis und daher gibt es hier überall Trinkflaschen der Marke BRITA mit eingebautem Wasserfilter, der den Großteil der Chemikalien und vor allem deren Geschmack aus dem Wasser herausfiltert. So muss ich mir nicht mehr kanisterweise Wasser kaufen, sondern kann ganz entspannt an meiner BRITA Radfahrflasche nuckeln. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von zwei Litern pro Tag sind das immer hin ca. 40 Dollar Ersparnis während meines gesamten Aufenthalts.

Montag, 20. Januar 2014

Chaos, Zerstörung, Verwunderung

"AU Alert: AU (American University) is closed Tuesday, Jan 21 due to expected inclement weather."

Obwohl es heute einer der wettermäßig schönsten Tage war seit ich in DC angekommen bin, ist für morgen wohl 2,5 bis 10cm Schneefall angesagt. Das ist ja quasi eine meteorologische Katastrophe auf die man als Uni-Administration nicht anders reagieren kann als den Campus für 10.000 Studenten zu schließen. Böse Zungen aus dem mittleren Westen behaupten, dass Washingtonians Schneeflocken nicht leiden können und die Stadt ab einem guten Dutzend derselbigen völlig zusammenbricht. Ich bin gespannt und nutze den Tag morgen um meine Versäumnisse des Wochenendes aufzuholen.

Anlässlich des heutigen Martin Luther King Jr. Tages haben wir (Trine, Brendan und Amelia – neu in der Gruppe – einen Spaziergang zum MLK Memorial, dem FDR Memorial und dem World War II Memorial unternommen. Sehr viele Familien nutzten den Feiertag um ihren Kindern das Vermächtnis von MLK näher zu bringen. Ein schöner Anblick.

Der Potomac River und das Washington Monument. In der Sonne war es beinahe T-Shirt Wetter. Auf einer Parkbank spielte ein Straßenmusiker auf einer Trompete. Dies und die Reiseneuigkeiten aus Deutschland versüßten mir den Tag.

Sonntag, 19. Januar 2014

Praktikumssuche, welch' eine Qual. Ansonsten alles gut.

Der Ernst des Lebens beginnt. Nachdem der Lebenslauf letzte Woche mit Hilfe eines Coaches auf Vordermann und in US Format gebracht wurde, konnte Montag auf dem Praktikumsbasar um die Gunst möglicher Praktikumsbetriebe gebuhlt werden. Morgens in aller Frühe aufgestanden sich unter der Dusche mit frischem amerikanischem Chlorwasser waschen und ab in den besten (und einzigen) Anzug geschlüpft. Zum Glück wusste ich noch wie man sich die Krawatte bindet. Eine Scheibe von dem zuckrigen Kuchen den die Amerikaner "Brot" nennen sollte dafür sorgen, dass ich den Weg zum Austragungsort überstehe, denn dort wurde uns wieder gratis Frühstück versprochen. Bevor ich losging wollte ich noch schnell mein Gewinnerlächeln im Spiegel überprüfen...FUCK...rasieren sollte man sich vielleicht auch, sonst sieht man trotz Anzug weniger wie ein potenzieller Praktikant als vielmehr wie ein angehender Gebrauchtwagenhändler aus.

Das Washington Monument wurde 2011 bei einem Erdbeben beschädigt und wird immer noch restauriert.

Nun gut, frisch rasiert auf dem Basar angekommen gibt es erstmal einen Kaffee um die Sinne zu stärken. Über einen Plausch mit Heather Broberg – eine sehr nette Mitarbeiterin der American University, die mehrere Jahre in Mainz studiert hat und immer wenn sie mich sieht automatisch ins Deutsche abrutscht – über die Firmen die gekommen sind verschafft mir erste Insiderinformationen über für mich interessante Firmen. Auf dem Basar ist jede Firma mit einem mal mehr mal weniger anschaulich präsentierten Tisch vertreten. Nach einer ersten Sondierung des Angebots nehme ich allen Mut zusammen und trete an den Pult der Konrad Adenauer Foundation.

"Hai, hau arju? Mai näim is Maikel vrom Schörmany!"
"Ach, aus Deutschland, dann können wir das ganze ja auch auf deutsch machen."

JUHU, ein Heimspiel. Ein kurzes, aber interessantes Gespräch über die Arbeit der Konrad Adenauer Stiftung. Die übliche Lebenslaufabgabe und weiter geht's. Die Gespräche verliefen eigentlich überall recht ähnlich. Die Firma stellt sich kurz vor, fragt dann was ich so mache, dann wird ein wenig über mögliche Tätigkeitsfelder geredet. Das Kampagnenteam für den demokratischen Bürgermeisterkandidaten suchte Praktikanten, das klingt nach Klinken putzen. Einige Non-Profits waren durchaus interessant. Am meisten interessierte aber eigentlich das Woodrow Wilson Center. Benannt nach Präsident Woodrow Wilson – dem einzigen Präsidenten mit Doktortitel – unterstützt das Center Autoren und Akademiker rund um den Erdball bei der Finanzierung ihrer Forschung und bei der Publikation derselben. Meine Deutschkenntnisse sind hier sicher ausschlaggebend. Ich wäre dort der Forschungsassistent eines Autors, der gerade an einem Werk über Martin Luther und die Reformation sowie über die Anschläge von 9/11. Beides nicht unbedingt Themen die besonders gut in mein bisheriges Forschungsfeld passen. Nichtsdestotrotz wäre dieses Praktikum eine umfassende Forschungserfahrung und wird mir sicher einigeTechniken beibringen, die ich später dann auch für meine Bachelorarbeit anwenden kann. Die Forschung wird vor allem in der Library of Congress abgehalten, ein Ort der an sich schon echt spannend ist. (Im Moment suche ich mit dem Autor nach einem Termin um alle Details zu besprechen)

Montag war auch der erste richtige Uni-Tag. Das ist nicht so das große Ding. Der Stoff wird nicht unbedingt anspruchsvoll, was etwas Umgewöhnung bedarf ist die Art der Paper und Exams. Unser erstes Paper ist am 11. Februar fällig. Darin sollen wir eine Wahlkampfkampagne für eine 2014 kommende Kongress- oder Senatswahl entwerfen. Da haben wir drei ausländischen Studenten im American Politics natürlich direkt einen kleinen Nachteil. Denn während die US Studenten einfacherweise den Abgeordneten aus ihrem Heimatbezirk nehmen können und sich dementsprechend gut mit den Wahlkampfanforderungen dieses Bezirks auskennen, so müssen wir uns erstmal in die Wahllandschaft 2014 einlesen, einen passenden Kandidaten finden, den Wahlbezirk intensiv erforschen und können dann erst wirklich anfangen das Paper zu schreiben. Dafür wird wohl der morgige Martin Luther King Jr. Day draufgehen. Ansonsten ist es viel Lesestoff, einige Diskussionen, also nichts Neues.

Irina bewacht meine Bücher sehr gut!
Worauf ich mich dieses Semester am meisten freue sind die zwei bis drei Gastredner pro Woche. Diese Woche hatten wir schon das Zweifelhafte vergnügen einen ehemaligen Hinter-den-Kulissen Politiker kennenzulernen. Interessant ist dabei die amerikanische Perspektive zu sehen. Während man aus der deutschen Presse eine andere, europäische Sicht auf die Dinge gewöhnt ist, so war es bei unserem ersten Redner interessant zu sehen wie die andere Seite des Atlantik über Snowden, die NSA und US Außenpolitik denkt. Da muss man leider seine eigene Meinung runterschlucken und zuhören.

Was langsam etwas nervt ist das Essen in den USA. Alles ist voller Zucker und Zusätze. Das Brot ist einfach nur widerlich süß, so manches Bier ist ungenießbar und Obst und Gemüse sind extrem überteuert. Ein Angebots-Overkill im Supermarkt gibt mir dann immer den Rest. Kulinarisch ist das bisher keine Traumreise. Naja, einen guten Burger habe ich bisher gegessen. Ach übrigens, wisst ihr was Fast Food ohne deutsche Effizienz ist? Einfach nur Food.
Für 4$ kann man sich ein kleines Glas Heimat kaufen.

Donnerstag, 16. Januar 2014

HILFE! HELP! AU SECOURS!


WIR haBEN IHRE son. SIE SHYKen 5kilo MILKa CHOKE-O-Bin Laden UND 5kilo KINDER Chocolate in KLEINen nicht nummerierten tafeln an unten stehende ADDRESSe. NO FUNNY STUFF, NO POLICE!!!! AND PLEASE NO HERSHEY BARS!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Dienstag, 14. Januar 2014

The Amazing Race


Eine Schnitzeljagd...Gruppenaktivitäten...sowas vermeide ich ja normalerweise. Im letzten Moment habe ich mich dann aber doch dazu durchgerungen bei diesem Spaß mitzumachen. Die Stadt muss ich ja irgendwann mal kennenlernen. Und was soll ich sagen, ich habe es nicht bereut. Morgens in aller Frühe – um 10 Uhr – auf den etwas abseits gelegenen sekundären Campus gequält. Zum Glück dürfen wir unser eigenes Team zusammenstellen, so kann ich mir meine Mitstreiter immer hin aussuchen und es ist klar, dass keine Nervsäcke dabei sein werden. Gut ist, dass die Temperaturen das erste Mal seit meiner Ankunft in D.C. über dem Gefrierpunkt lagen, doof ist, dass es den ganzen Tag durchregnet. Das Rennen ist aufgeteilt in drei Stationen. Am Anfang jeder Station bekommt jede Gruppe ein Blatt mit denselben Aufgaben. Es muss fleißig gesammelt werden und vor allem Fotos müssen gemacht werden. Unsere erste Amtshandlung als Team Awesome (NICHT meine Idee) ab zum Starbucks und über einem Heißgetränk einen Schlachtplan aushecken – eine der Zutaten die uns den *Spoileralarm* Sieg bescherte war unsere Überlegtheit.
Aufgabenzettel der zweiten Runde

Die erste Runde ist dann noch recht einfach zu erledigen. Einige Sachen zusammensammeln. Und vor allem fleißig die Bilderaufgaben abhaken. Ein Gruppenfoto als menschliche Pyramide (ich natürlich ganz unten) [check], die Übersetzung des Teamnamens in drei Sprachen Team Abgefahren!!! [check], Foto vor dem Haus in dem Abraham Lincoln erschossen wurde, das ist etwas für die Geschichtskenner...Ford Theater ist natürlich richtig [check]. Ein Bild mit Typ im Anzug (das ist in Washington DC am Wochenende gar nicht so einfach. Die Anzugträger verziehen sich am Wochenende in ihre Vororte und gated communities zurück. Ein bisschen Schummeln beschert uns dann doch einen Anzugträger) [check]. Ein Gruppenfoto mit einem Mitarbeiter des Hardrock Cafe [check].


Mit jedem Bild bewegen wir uns weiter in Richtung Innenstadt, mussten wir doch pünktlich oder besser überpünktlich am Treffpunkt sein. Die ersten beiden Teams die beim Checkpoint ankommen bekommen Extrapunkte, die möchten wir natürlich verbuchen können. Der Treffpunkt ist das National Museum of American History, genau meine Art von Museum. Von der Metro schnell zum Treffpunkt....NEIN drittes Team, das bekommt natürlich keine Extrapunkte. Egal, viele Punkte abgehakt. Wir bleiben im Rennen, ja das war es wirklich für uns – ein Rennen. Wie sich später herausstellte waren wir das einzige Team was das Wörtchen RACE im Titel wörtlich nahm.

Juhu, die zweite Runde darf wir aufgrund des schlechten Wetters komplett im Museum absolvieren. Na super. Nachdem ich in der ersten Runde, bei meinem ersten Besuch downtown, an von mir lange ersehnten Sehenswürdigkeiten wie dem Capitol und dem Washington Monument vorbeirennen durfte muss ich in der zweiten Runde durch das Museum meiner Träume rasen. Dabei hatte ich mir doch vorgenommen jede einzelne Tafel in diesem Museum aufzusaugen...nun gut, ich muss in den sauren Apfel beißen und durchrennen. Logischerweise sind hier vor allem Antworten auf Geschichtsfragen gesucht. Nachdem wir die Aufgaben so gut wie möglich erfüllt haben geht es schnell zur Union Station, runter in den Food Court, denn dort warten die Veranstalter mit dem nächsten Checkpoint auf uns. Schnell, schnell, denn die ersten beiden Teams bekommen doch Extrapunkte. VERDAMMT wieder drittes Team...

Ein Lunchcounter im American History Museum, in Gedenken an den Kampf gegen
die Rassentrennung. Alle außer der Franzose Thomas haben die Ernsthaftigkeit der Kulisse begriffen.

Eine kurze Pause im Food Court wird genutzt um das erste Mal richtig etwas zu essen. Alle sind fertig mit den Nerven. Keiner möchte mehr rennen, keiner möchte mehr aufstehen. Das erste Team gibt auf. Juhu, das heißt wir werden schon mal nicht letzter. Bevor wir loslegen stellt Brendan, der junge Mann aus New Orleans, die entscheidende Frage "Ok, how set are you guys on winning?" (Übersetzt: "Wie sehr wollt ihr gewinnen?"), auf diese Frage hätten wir zwei Stunden zuvor noch geantwortet, dass es keine Alternative zu einem Sieg gibt. Doch jetzt, alle nass, keiner mehr Energie. Irgendwie alles Mist. Nun ja, die rettende Idee war folgende: Anstatt sich auf die lange Liste von Aufgaben mit kleiner Punktzahl zu stürzen konzentrieren wir uns lieber auf die eine dicke Sonderaufgabe. Diese bringt zwar so viel wie alle anderen Aufgaben kombiniert ist dafür aber auch deutlich schwierig. Aufgabe: ein Gruppenfoto mit der Crazy-Lady vor dem White House zu ergattern. Diese Frau sitzt seit dreißig Jahren vor dem Weißen Haus um dort für Abrüstung zu Protestieren. Vor kurzem wurde sie mit einem wenig schmeichelhaften Artikel in der Washington Post geehrt. Das gefährliche: kommt man einmal mit ihr ins Gespräch lässt sie einen nicht mehr gehen. Unser Plan ist kühn, während Theodora (eine französische Chinesin, oder eher chinesische Französin) die Frau ablenkt stellt sich der Rest der Truppe neben das Zelt der Crazy-Lady. Im richtigen Moment macht ein eingeweihter Passant ein Foto und TADAAAA 500 Punkte auf das Konto von Team Awesome.
Die gute alte Crazy-Lady, auf ihrem Schild steht übrigens "Disarm Israhell"
Schnell zurück zum letzten Treffpunkt um die Auswertung abzuwarten. Dort erwarten uns jedoch noch zwei kniffelige Aufgaben. Den Papierfliegerwettbewerb entscheidet der Franzose Quentin für uns. Als ich höre was die letzte Aufgabe ist melde ich mich schnell freiwillig: SCHOKOLADENWETTESSEN. Eine Tafel Schokolade muss so schnell wie möglich verspeist werden, wobei die ersten drei Plätze Punkte abräumen. Doch ich habe meine Entscheidung nicht so recht durchdacht. Was da gegessen werden soll gilt in den USA wohl als Schokolade, ist aber eher eine Art brauner Zement der Firma Hershey. Nun ja meine Freunde, was soll ich sagen. Ich schäme mich, aber immer hin konnte ich mit dem dritten Platz noch einige wichtige Punkte für mein Team holen.

Bei der Auswertung können wir es nach den Plätzen 4-10 nicht glauben, dass wir es unter die Top 3 geschafft haben. Jetzt heißt es: bloß nicht den zweiten Platz machen. Der dritte Platz ist mit einem Empfang in der Slowenischen Botschaft ja noch recht akzeptabel. Der zweite Platz hört sich jedoch sehr lahm an: Modenschau in der Botschaft von Saudi-Arabien...genau da gibt es sicher keine offene Bar. Doch unser bescheidenes Team machte am Ende nicht weniger als den ERSTEN PLATZ!!!!! Dieser umfasst einen Ball am Valentinstag in der französischen Botschaft. Das ist doch mal ziemlich cool. Das einzige Problem ist: ich habe keinen Smoking, tanze nicht und würde Valentinstag eigentlich viel lieber mit jemand anderen verbringen. Ich vermisse meinen Zwerg!!!

Das gesamte Team Awesome mit einer Siegespizza

Freitag, 10. Januar 2014

Basketball, anspruchsvolle Professoren und das erste böse Tief!

Mittwoch gab es die volle Dröhnung Amerika. Ein College Basketballspiel. Die American Eagles gegen die Greyhounds. Für Studenten sind diese Veranstaltungen kostenlos. Basketball, was ich bisher nur aus Filmausschnitten oder aus dem Sportunterricht kannte ist ein seltsames Spiel. Wenn gespielt wird ist es unglaublich intensiv und schnell. Nur leider wird kaum gespielt. Alle drei Minuten gibt es "OFFICIAL TIME OUT – buy this, eat that, drink coke, get a T-Shirt, a word from our sponsor...bla bla bla bla!". Ich hatte das Gefühl die Cheerleader haben sich mehr bewegt als die Spieler auf dem Feld. Das schlimmste ist, dass bei diesen Auszeiten auch die Uhr angehalten wird und eine Halbzeit mit eigentlich 20 Minuten ganze 70 Minuten dauert. Brandon – ein netter junger Mann aus New Orleans mit dem ich mich angefreundet habe – sagte, dass nur Football langsamer ist. Da zufällig am Samstag das Spiel der New Orleanser Footballmannschaft übertragen wird, möchte er mir das direkt beweisen. Die beste Methode wie man das Basketballspiel überlebt ist so zu tun als würde man mitfiebern in dem man einfach das macht was die Fans machen: sich einbilden, dass es wichtig ist, dass die eigene Mannschaft gewinnt. Wie viel Geld die Uni in die Sportmannschaften steckt ist unglaublich. Diese Sportarena inkl. Fitnessstudio (frei nutzbar für Studenten :P ) hat wahrscheinlich mehr gekostet als der gesamte Campus der Uni Mainz. Naja, wer's braucht...unser Team hat übrigens gewonnen und das obwohl das andere Team viel mehr Schwarze hatte.

Der einzige Schwarze in unserem Team beim Korbleger.
Am Donnerstag morgen ging es wie so oft diese Woche los mit Einführungsveranstaltungen. Zunächst wurde das ganze Team vorgestellt. Ein lustiger Haufen Leute. Einige davon haben sehr amüsante, sehr kreative Reden gehalten. Um uns Studenten und vor allem uns ausländische Studenten auf das vorzubereiten was kommt gab es eine Art Motivationsrede von einem Professor, der ohne Probleme als Stand Up-Comedian hätte durchgehen können. Die Rede oder Mini-Vorlesung war zum Thema "Culture Shock and Inter-Cultural Communication". Dabei wurde uns gesagt, dass wir sehr bald einen schlimmen Kulturschock erleben werden und uns gerade noch in der "Es ist alles super"-Phase befinden, dass aber bald verschwinden wird. Bei dieser Veranstaltung wurden uns Frühstück und Mittag spendiert, eine tolle Art Lebensmittelkosten zu sparen (Produkte wie Obst, Gemüse, Brot und Fleisch sind hier so unglaublich teuer). Donnerstag gab es auch die ersten Veranstaltung, denn langsam wird es ernst. Das Niveau was gefordert wird klingt zunächst sehr hoch, ob sich das ganze dann als recht machbar herausstellt wird sich zeigen. Unser Professor heißt Professor Semiati und ist ein netter Kerl, der einen gleichzeitig dazu bringt sich vor Anspannung in die Hose zu machen und sich darauf auch noch zu freuen. Nach Professor Semiati kam unser Praktikumsprofessor Dan Freeman zu uns. Ein harter Knochen. Bis Montag muss ich ein Buch zum Thema "Politics in the Beltway" (DC wird auch Beltway genannt) durchackern und mein erstes Paper einreichen. So viel zu meinem entspannten Wochenende.

Zwischen dem ersten Class Meeting und dem abendlichen Empfang (wieder gratis Essen!) ging es schnell zum AT&T dem größten Handyanbieter in den USA. Eine US Nummer ist wichtig, nicht nur um sich mit dem Studenten zu verabreden, sondern auch um potenziellen Praktikumsbetrieben eine Kontaktmöglichkeit zu bieten. Der Empfang war durchaus nett. Das ein oder andere Wort mit meinem Professor gewechselt und einige der US Studenten näher kennengelernt. Uns Europäern sieht man deutlich an, dass uns das socializing ohne einen Drink deutlich schwerer fällt. So hat sich schnell eine Gruppe 21+ gefunden und ist in eine nahegelegene Bar gezogen. Dort wurden meine lang gehegten Vorurteile gegen amerikanisches Bier ausgeräumt und viel geredet über die Politik und unterschiedlichen Kulturen der Heimatländer. Schön ist, dass auch innerhalb der USA das kulturelle Leben von Ort zu Ort sehr unterschiedlich sein kann. Brandon, aus der pulsierenden Stadt New Orleans, und Liz, aus einem Kuhkaff, in Minnesota sind völlig andere Persönlichkeiten. Die republikanische Liz konnte dann aber nach einem von Brandon spendierten Drink die Selbstzensur das Füllwort FUCK betreffend überwinden. Lächerlich. Jeder weiß was sie meint wenn sie BUCK sagt...da die Amerikaner nicht besonders Trinkfest sind – der 20 Jährige Danny aus Boston, dem wir illegalerweise ein Bier verschafft haben, kapitulierte nach der Hälfte seines Glases – und die Franzosen über irgendetwas erzürnt das Lokal verließen blieb nur noch ein kleiner Kreis zurück, der sich dann recht schnell alkohollos auf eines der Wohnheimszimmer verzog. Dort wurde noch viel geredet und dann irgendwann gegen halb 2 die Segel gestrichen.

Freitag dann zwar keine Veranstaltungen, dafür aber das erste Tief. Irgendjemand fehlt jeden morgen neben mir wenn ich aufwache und Irina ist auch nicht da wenn ich einschlafe...das ist ungewohnt und macht mich jeden morgen aufs Neue traurig. Da Freitag keine Veranstaltungen angesetzt waren, außer die Lebenslaufbewertung, blieb die wohltuende Ablenkung aus und das Tief hielt bis zu einem für mich abendlichen, für Irina nächtlichen Webcamgespräch an. "You two are so cute" war der Kommentar meines Norwegers nach dem Gespräch. Thomas versteht leider recht viel deutsch, wodurch die erhoffte Privatsphäre etwas gemindert wird. Morgen gibt es nun eine von der Uni organisierte Schnitzeljagd durch DC. Endlich eine Chance die Stadt besser kennenzulernen. Bisher blieb dafür viel zu wenig Zeit.

Dienstag, 7. Januar 2014

Scheiden tut weh, ankommen macht Freude.

Nun bin ich tatsächlich hier. US of A. Wenn das meine Mutter wüsste. Langsam realisiere ich, dass das nun nicht mehr nur hypothetisch ist. Während den monatelangen Mühen rund um Finanzierung, Bewerbung und Visa-Antrag befand ich mich in einem steten Zustand der Negation. Die Negation der Tatsache, dass dieses hypothetische Auslandssemester irgendwann auch mal real werden wird. Für mich als chronischer Stubenhocker, pathologischer Reisemuffel und überzeugter Verächter jeglicher Vorausplanung war es zwar seit jeher ein Traum in das land of the free und home of the brave zu reisen, so richtig greifbar war das Ganze jedoch nicht. Nach zig Formularen, Bewerbungsschreiben und fast verpasster deadlines (Englisch für Abgabefrist) rückte der Traum immer weiter in Richtung Verwirklichung. Doch selbst als der hübsche schwarze Roboter im US-Konsulat mich ohne jeden Ausdruck im Gesicht, ohne jede Betonung in der Stimme beglückwünschte – "congratulations, your VISA has been granted" – selbst da war es mir noch nicht so recht klar was da kommen wird.


Der Koffer wurde gepackt – 21,8kg; da war noch Kapazität für mehr – und ins Auto getragen. Am Flughafen der erste Shock: Reisen heißt auch Abschied nehmen. Meine beiden Lieblingsfrauen und ich nahmen es schwer, kein knuddeln mehr für 4 Monate, wie sollen wir das aushalten? Das ist doch unsere Lieblingsbeschäftigung!!! Von Vater bekam ich eine väterliche Umarmung und den ebenso väterlichen Schulterklopfer der diese Umarmung erst zu dem macht was sie ist. Der Zoll ließ mich raus, die Sicherheitsleute rein  – in den Flieger. Nach ca. einer Stunde auf dem Rollfeld die Ansage, dass wir noch auf Passagiere eines gekänzelten (ihr wisst was ich meine) New York Fluges warten, der Flug wurde aufgrund des Wetterchaoses an der Ostküste gestrichen. Da kann man nicht böse sein, die wollen ja auch heim. Ungefähr 1 1/2 Stunden nach geplantem Start waren wir dann auch in der Luft. Vor lauter geistiger Umnachtung hatte ich nicht den Nerv mich direkt meiner mitgebrachten Flugzeiglektüre zu widmen und stürzte mich direkt auf das doch recht ansehnliche Filmprogramm in der Kopfstütze vor mir. Wir fliegen tatsächlich immer noch die alte Lindbergh-Route, über Irland nach Neufundland und dann runter über Neuengland nach Washington. Ich bin also ein kleiner Lindbergh. Nur das Lindbergh bei seinem Flug nicht die Möglichkeit hatte dem neuen Woody Allen-Film eine zweite Chance zu geben – schade eigentlich, der hätte Lucky Lindy sicher gut gefallen. Nach etwas unter 9 Stunden Flug landen wir aufgrund des eisigen Windes recht holprig und hart auf dem Dulles Airport in Washington. Soweit so gut. Der nuschelnde Zollbeamte war die erste schwere Hürde auf dem Weg zu meiner Einreise. "Pls plc yr rght frfngrs n th scnner" sollte wohl "please place your right four fingers on the scanner" heißen. Egal, Stempel kassiert und auf zum nächsten Zollbeamten, der mich durchwinkt ohne auch nur einen Funken Interesse für den heiklen Inhalt meines Koffers aufzubringen. Umso besser. Fehlende Lust auf eine lange anstrengende Bahnfahrt führte zu meinem ersten Luxus in den USA, eine Taxifahrt. Der Fahrstil unterscheidet sich tatsächlich kaum merklich von dem deutscher Taxilenker.

Die Ankunft im Wohnheim lief recht gut. Nach anfänglicher Schwierigkeiten meinen Schlüssel ausfindig zu machen wurde ich vom schwarzen Concierge, der tatsächlich Jamaahl heißt, auf mein Zimmer gelassen. Dort erwartete mich ein sehr freundlicher, sehr hilfsbereiter Norweger namens Thomas. Toller Kerl. Die nächtliche Suche nach Decke und Kissen – ja, dieses überteuerte Wohnheim bietet tatsächlich weder Geschirr noch Bettzeug, alles muss besorgt werden – war semi-erfolgreich. Ein Kissen wurde schnell ausfindig gemacht, als Decke musste der Schlafsack meines bereits mit Decke versorgten Norwegers herhalten. Insgesamt macht die Wohnsituation einen eher schlechten Eindruck. Was auf Werbebildern im Internet noch luxuriös und sauber aussah ist eher eine Absteige. Das Zimmer ist ausreichend groß, aber wurde recht schmutzig an uns übergeben. Die erste Kakerlake wurde erlegt und sorgte für etwas unbehagen. Doch die Not macht erfinderisch. Da wir davon ausgehen, dass die Kriechtiere vor allem aus den Abflüssen kommen wurden schnell Abflussdeckel konstruiert. Die 8$ für Kakerlakenfallen können so erstmal umgangen werden. Kakerlaken aus dem Abfluss, das ist wohl das Resultat der grandiosen amerikanischen Idee alle Essensreste in den Abfluss zu schütten und dort mit einem Abfallzerkleinerer zu zermatschen. Scheint eine super Nahrungsquelle für Kleintiere darzustellen.

Ein stolzer Thomas nachdem er seine erste Kakerlake zur Strecke gebracht hat


Nach einer angenehmen Nacht ging es morgens als erste Amtshandlung in der neuen Stadt nach downtown zur Union Station um dem großen WalMart einen Besuch abzustatten. Ein Großeinkauf um den Haushalt etwas funktionaler zu gestalten. Teller, Gläser, Besteck, Kaffeemaschine und das Wichtigste – Putzutensilien. Am Ende des Ausflugs stand eine leider hübsche Summe auf der Rechnung und meine bereits zweite an Deutschland interessierte Verkaufskraft – der Herr der mir am Abend zuvor mein Kissen verkaufte antwortete auf meine Herkuft "Einen schönen Tag der Herr. Ich habe damals in Heidelberg studiert. Woher in Deutschland kommen Sie." in zwar nicht akzentfrei aber doch recht fließendem deutsch. Die WalMart Verkäuferin erzählte im feinsten Slang, dass Sie als 16 Jährige mit Ihrem stationierten Vater in Deutschland war und fragte anschließend wie es in Deutschland denn um die Rechte der Frau und die Legalität von Prostitution bestellt sei. Amerika hat die faszinierendsten und interessiertesten Verkaufskräft überhaupt zu bieten. Der nächste faszinierende Mensch war Taxifahrer Mr. Benny C. Hayes, endlich ein entspannter Taxifahrer, der die ganze Fahrt über nur Mendelssohn gehört hat. Amerika du tolles Fleckchen Erde.

Böse Zungen behaupten, dass die offene Freundlichkeit der Amerikaner nur sehr oberflächlich sei. Thomas und ich erlebten die Menschen als äußerst herzlich. Bei unserem International Student Check-In an der Uni wurden uns jegliche sorgen genommen und jede unserer Fragen mit einem Lächeln entgegnet. Ms. Stephanie Andrews Ruckers – die wir inzwischen schon nur noch Stephanie nennen – ist für uns zuständig und immer für einen Schwatz zu haben. Auf dem Campus wurden zunächst Formalitäten erledigt: Immigrationsformulare abgeholt, Student ID ausgestellt und erste Fragen zu zu hohen Rechnungen geklärt. Der Campus ist wunderbar. Tolle Gebäude, alles auf einem Gelände und eine Landschaftsgestaltung von der sich die Uni Mainz eine Scheibe abschneiden kann. Abends war dann socializing angesagt. Auf einem ersten informellen Empfang für internationale Studenten sollten man sich gegenseitig kennenlernen. Nach anfänglichen Startschwierigkeiten klappte das sogar recht gut. Thomas kannte bereits vier Norwegerinnen aus seiner Heimatuni und andere seiner Landsmänner und Frauen gesellten sich schnell dazu. Die Norweger stellen dieses Jahr das größte Kontingent ausländischer Studenten. Doch auch nicht-Norweger waren schnell gefunden. Ein sehr nettes Pärchen aus Dänemark, eine Dame aus Südfrankreich, ein Herr aus Südkorea, ein anderer aus Australien. Ja sogar zwei Deutsche und eine leicht übermotivierte Österreicherin waren dabei. Da freut man sich richtig auf die Kurse, wo man sich näher kennenlernen kann. Wir haben schon so eine Art Alte-Leute-Party geplant. Da die meisten Studenten in unserem Washington Semester Program zwischen 19 und 21 sind planen wir älteren Europäer uns zusammenzufinden und unsere Volljährigkeit nach US-amerikanischen Recht feiern.


Nun ein kurzer Exkurs zum Wetter, da dazu schon einige Fragen aus der Heimat kamen. Schnee gibt es keinen, eigentlich scheint immer die Sonne. Die Temperaturen liegen so um die –14°C, was eine Kälte in Kombination mit strahlendem Sonnenschein darstellt, die ich so sonst nur aus den Alpen kenne. Das Ganze ist gut zu ertragen wenn man richtig angezogen ist. Nur das Gesicht friert regelmäßig ab. Insgesamt waren es gute 1 1/4 Tage in Washington. Nun wo die ersten Einkäufe gemacht wurden und ich mit Kaffee und Cornflakes versorgt bin, kann hoffentlich das Touristenprogramm anfangen. Auch wenn der Zeitplan für diese Woche, der uns ausgehändigt wurde, recht eng ist und wenig Luft für eigene Aktivitäten lässt. Ich werde weiter berichten.